Freitag, 24. Juni 2011

schrödinger™ zieht ein!

Mein neuer Papa meint, dass ich mich vorstellen soll!
Also mache ich das doch glatt...

Wo soll ich nur anfangen? Ach ich weiss!

Vielleicht sollte ich erstmal erzählen woher ich komme!

Meine vorherigen Besitzer wurden in der Zoohandlung falsch beraten und statt einem gleichgeschlechtlichen Pärchen, wurde ihnen meine Mama und mein leiblicher Papa verkauft. Kurze Zeit später haben dann meine 4 Geschwister und ich, am 21. April, das Licht der Welt erblickt! Das hat mir jedenfalls mein Papa erzählt! Genau weiss er das aber nicht. Er hat zurückgerechnet und das zu meinem Geburtstag erklärt...

Aber ich schweife ab! Da schon Mama und mein leiblicher Papa in einem viel zu kleinen Knast leben mussten, mussten wir einfach weg und sind Ende Mai in einer Kleinanzeige gelandet! Ich kannte meine Geschwister zwar erst kurze 4 Wochen, aber plötzlich von ihnen weg? Das konnte ich mir nicht vorstellen. Aber leider hatte ich keine Wahl und einer nach dem anderen hat mich verlassen. Ich war als einziger übrig geblieben...

Und da ich inzwischen zu alt war, wurde ich in eine kleine Box umquar-tiert, in der ich weder ein Laufrad, noch Platz hatte! Sowas kannte ich alles garnicht! Jedenfalls nicht bis mein neuer Papa mich gefunden hat! Der hat nämlich die Anzeige entdeckt und mich da rausgeholt! Irgend- wie suchte der einen Nachmieter für ein ganz tolles Hamsterzuhause, das wohl gerade frei geworden war...

Ich kannte dieses Flöckchen, dass hier vorher gewohnt hat, zwar nicht, aber sie muss dem Papa ganz viel bedeutet haben, so schön wie er ihr Zuhause eingerichtet hat. Und das sollte nun alles mir gehören? Ich konnte es Gestern Abend garnicht fassen und war völlig überfordert. Der Papa hat mich im Terrarium abgesetzt und ich habe erstmal alles überprüft und versucht mich zu verbuddeln...

Als das nicht ging, war ich schon total frustriert! Einige Zeit später habe ich dann aber entdeckt, dass das garnicht alles war! Da ging es ja noch weiter. Ich also die Treppe runter und das Laufrad gefunden! Sowas hatte ich zwar noch nie gesehen, aber ich bin gleich rein und hab auch sofort verstanden, was man damit macht. Sowas tolles. Das werde ich jetzt wohl öfter machen...

Der größte Kracher kam aber noch! Denn das war immer noch nicht alles und einen Stock tiefer waren noch viel mehr ganz tolle Sachen! Sachen zum durchkriegen, draufklettern und drübersteigen. Eine riesige Badewanne voll mit Sand. Ich hab gleich mal ordentlich gebuddelt. Herrlich kann ich euch sagen! Dann habe ich festgestellt, dass an einer Stelle der Boden zwar fest ist, man daneben aber graben kann...

Ich mich durchgewurschtelt und siehe da: die Decke blieb wo sie war und ich hatte eine Höhle! Direkt über mir steht so ein komisches Lauf- teil, das ich mir noch nicht genauer angesehen habe und so ein blaues Ding mit Ohren. Drin gesessen habe ich schon, aber welchen Sinn das hat, hab ich noch nicht verstanden. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich die Hälfte vergessen habe...

Habe ich auch! Nämlich den Teil mit meiner Abholung bei meinen alten Besitzern. Der Papa hatte also die Anzeige entdeckt, hat sofort Kontakt aufgenommen und wollte mich Gestern Vormittag ansehen kommen. Da meine Besitzer nicht in der Stadt waren und erst Vormittags zurück-kommen wollten, hat er den halben Tag vor dem Telefon auf einen Anruf gewartet, wann er denn nun langkommen kann...

Aber nichts passierte und der Papa und ich waren schon ganz traurig, 

ob wir nun doch nicht zueinander finden! Abends kam dann doch noch der rettende Anruf und der Papa ist direkt von seiner Arbeit aus aufge-brochen, um mich anzuschauen. Und was soll ich sagen? Er hat mich direkt mitgenommen! Aber wie! Auf die schnelle hatte er nur eine pinke Transportbox dabei! Wenn mich darin einer gesehen hätte...

Mein Papa hatte eigentlich garnicht vor, dass so schnell jemand neues bei ihm einzieht, aber ich scheine es ihm echt angetan zu haben! Er saß weinend vor meinem Zuhause und dass endlich nicht nur, weil er dieses Flöckchen verloren hat, sondern auch aus Freude, weil ich nun bei ihm wohne. Traurig und glücklich zur gleichen Zeit. Ich werde aber dafür sorgen, dass er bald nur noch glücklich ist...

Noch was zu meiner Person! Ihr sollt ja schließlich wissen, wer euch hier so zutextet! Mein Name ist schrödinger™ und ich bin ein 8 Wochen altes pearlfarbenes Hybridmännchen. Mein Papa war sich erst nicht sicher, ob ich nun Dschungare oder doch Campbell bin, da er von beiden etwas an mir entdeckt und schon an sich gezweifelt hat. Ich hab ihm aber auch ein ganz schönes Rätsel aufgegeben...

Dass er beides in mir gesehen hat, weil ich irgendwie ja auch beides bin, habe ich ihm natürlich nicht gesagt und ihn lieber rätseln lassen. Er hat sich dann aber Hilfe gesucht, die ihm genau sagen konnte, was ich bin. Meine Tarnung war aufgeflogen! Dem Papa wars eigentlich auch egal, da mich das ja nicht weniger niedlich gemacht hätte, aber er wollte es halt „für die Akten“ wissen, wie er sagt...

Das wars erstmal von mir!


Und nun zum wichtigsten... meinen allerersten Fotos:


Samstag, 18. Juni 2011

Nachruf


Flöckchen 15.04.2010-18.06.2011

Mein kleiner Spatzepup… Ich weiss nicht, warum deine Zeit schon gekommen war, denn eigentlich war es dafür noch viel zu früh. Nun sitze ich hier und versuche alles irgendwie in Worte zu fassen. Aber gibt es wirklich Worte für das was wir hatten? Sie können wohl nicht einmal ansatzweise wiedergeben, was wir uns gegenseitig bedeutet haben…

Heute, auf den Tag genau vor einem Jahr, habe ich dich und deine Schwester abgeholt und ihr seid bei mir eingezogen. Was wart ihr für aufgeweckte und lebensfrohe kleine Damen und so völlig anders als alle anderen zuvor. Den ersten Tag habt ihr noch in einer Notunterkunft verbringen müssen, aber am zweiten dann endlich in euer Terrarium umgezogen…

Jedes Mal, wenn ich später davon erzählte, wie du schon zu dieser Zeit immer Kontakt zu mir gesucht hast, erntete ich ungläubige Blicke. Aber genau das warst du. Du wolltest direkt zu mir auf die Hand und bekuschelt werden und wenn ich dich zurück in dein Zuhause gesetzt habe, bist du sofort wieder  zu der Stelle losgelaufen, an der du alleine auf meine Hand steigen konntest…

Wenn ich die Tür des Terrariums zu gemacht habe, hast du da gestanden, dein Pfötchen an die Scheibe gehalten und mich angesehen. Ich habe dann immer sofort wieder aufgemacht, weil ich deinen kleinen schwarzen Knopfaugen nichts abschlagen konnte und immer genau wusste was du von mir willst. Wir haben uns nur durch Blicke verstanden…

Als dann irgendwann deine Schwester von uns ging, war das wohl das schlimmste, was uns beiden passieren konnte und ich hatte Angst, dass ich dich auch noch verliere. Tagelang bist du nicht mehr aus deinem Haus gekommen, hast nicht mehr gegessen und auch nicht in deinem Rad gelaufen. Ich habe dann sehr viel mit dir erzählt…

Mein eigener Schmerz war Nebensache, da es dir mindestens genauso schlecht ging und du einfach Vorrang hattest. Was mir am meisten weh getan hat, war, dass du plötzlich vor meiner Hand zurückgeschreckt bist. Aber das war auch verständlich, da ich dir deine Schwester zwar genommen, aber nicht wieder zurück gebracht hatte…

Irgendwann hast du dann wenigstens angefangen wieder in deinem Rad zu schaukeln und noch etwas später auch wieder ein paar Runden darin zu drehen. Das lustige Laufrad tauschen, das du immer mit deiner Schwester gespielt hast, war aber vorbei, da du danach nie wieder ein Pfötchen in ihr Rad gesetzt hast…

Irgendwie wusstest du, dass es nicht richtig wäre, wenn du es benutzt und sie ist nicht da. Sie hat dir immer gezeigt wo es lang geht und hat für Ordnung gesorgt.  Keinen Span durftest du woanders hinlegen und trotz ihrer Strenge, habt ihr immer in der kleinsten Ecke zusammen gekuschelt, selbst wenn es übereinander sein musste…

Noch Monate nach ihren Tod hast du im Terrarium nach ihr gesucht und von den Ebenen nach unten geschaut, ob sich nicht doch noch etwas bewegt. Es hat mir immer das Herz zerrissen, wenn ich das gesehen habe. Du warst plötzlich alleine und hast es nie wirklich verstanden warum. Zu dieser Zeit fingst du auch an abzubauen…

Du hast es scheinbar nie wirklich verkraftet, dass dein geliebtes Schwesterchen weg war. Aber wie solltest du auch? Ich habe es ja bis Heute selber nicht verkraftet. Trotzdem haben wir versucht, immer das Beste aus der Situation zu machen. Du hast dann irgendwann angefangen, dich doch noch wie ein richtiger Hamster zu verhalten. Für deine Verhältnisse jedenfalls…

Plötzlich hast du angefangen in den Spänen zu buddeln und dir Nester zu bauen. So eine Unordnung hätte deine Schwester niemals zugelassen. Wirklich dreckig machen war aber trotzdem nie etwas für dich. Ständig hast du dich gesäubert und ich habe dich schon scherzhaft meine kleine Putze genannt. Du warst so reinlich, dass sogar dein Haus selber aufgeräumt hast…

Du hast dann deine Gardinen, die du aus Papiertaschentuch selber gemacht hast, aufgemacht, alles vor die Tür gekehrt und ich habe es dann dort weggemacht. Sowas nenne ich Arbeitsteilung! Du wärst auch nie im Leben drauf gekommen nicht auf deine Toilette zu gehen. Du konntest noch so müde oder schwach sein, du hättest niemals woanders hingemacht…

Und plötzlich warst du nun sehr schwach und ich weiss immer noch nicht warum. War es, weil du über die Monate immer weiter abgebaut hattest, war es der Stress vom letzten Tierarztbesuch, war es das mehrmalige wecken am Vormittag? Ich weiss es nicht. Vielleicht war es von allem ein bisschen, was dir so zugesetzt hat…

Du warst nur noch ein Schatten deiner selbst und ich hatte mich schon von dir verabschiedet, als du auf einmal anfingst zu kämpfen und wieder auf mir rumgeklettert bist. Da habe ich beschlossen, dass ich auch kämpfe und dich nicht gehen lasse, wenn du es scheinbar noch nicht willst. Ich möchte aber dass du weisst, dass ich dich damit nicht quälen, sondern dir helfen wollte…

Leider haben alle Bemühungen nichts gebracht und als du Gestern Abend auf einmal das Essen verweigert hast und nicht wieder von meiner Hand runter in dein Haus wolltest, wusste ich, dass es bald so weit sein würde. Du wollest in deinen letzten Stunden einfach nicht alleine sein und so haben wir uns beide gemeinsam ins Bett gelegt…

Du hast auf meiner Brust gelegen, dich zusammengerollt, deine Äugelein zugemacht und ich habe dich vorsichtig zugedeckt. Da lagen wir nun beiden und wussten, dass das unser Abschied werden würde. Ich habe dich immer wieder gestreichelt und nachgesehen, ob du noch bei mir bist. Immer wieder habe ich dir zugesprochen, dass es OK ist, wenn du einfach einschläfst…

Du solltest keine Rücksicht auf mich nehmen, denn deine Schwester hat am Ende der Regenbogenbrücke schon auf dich gewartet. Endlich konntet ihr wieder zusammen kuscheln und eure Laufräder tauschen. Endlich soviel Luzerne wie du mochtest und so viele Mehlwürmer wie in dich reinpassen. Irgendwann bist du dann für immer gegangen…

Um 01:56 Uhr an unserem Jahrestag hast du mich verlassen. Aber du bist nun an einem besseren Ort und endlich wieder mit deiner Schwester vereint. Ich weiss nicht, wie ich hier auf Erden alleine zurechtkommen soll, aber nun musst du wenigstens nicht mehr leiden. Ich liebe dich über alles und werde dich niemals vergessen…